

Mit Teamwork zum Erfolg: St. Wüst (Müller Wüst AG), S. Jäggi (Schmutz Partner AG), O. P. Schneider (Leiter Suissetec Campus), Chr. Schaer (Suissetec), M. Vogel (Kämpfer AG), M. Hager, (Sanitär Studer AG) und A. Müller (R. Nussbaum AG). (Bilder: zVg)
zVg/FL
Genau geplant und exakt gebaut
Beim Neubau auf dem Suissetec Campus in Lostorf wurden Heizungs- und Sanitärinstallation mit Optipress-Systemlösungen, digitaler Planung und millimetergenauer Vorfertigung umgesetzt. Als Partnerin von Suissetec kann die R. Nussbaum AG den jungen Berufsleuten damit die BIM-Methode und die immer wichtigere digitale Planung und Ausführung virtuell und vor Ort näherbringen.
Auf dem Bildschirm zieht sich ein halbes Dutzend Rohrleitungen an der Decke entlang, folgt mit elegantem Bogen dem Verlauf eines Lüftungskanals und endet bei einer Zapfstelle. «Das ist der Plan», sagt Alexander Müller, Fachberater Objektmanagement bei Nussbaum, «und das ist die Umsetzung.» Er zeigt auf die Trinkwasserinstallation an der Geschossdecke. Der Blick schweift zwischen der digitalen Darstellung und der fertigen Installation hin und her und findet kaum noch Unterschiede. Die Wände sind im CAD-Programm graue Flächen, auf der Baustelle bestehen sie aus massivem Beton. Doch die Installation stimmt inklusive aller Befestigungspunkte 1:1 mit dem Plan überein.
Ein ausgeklügeltes Datenmodell
Hinter der exakten Arbeit steckt ein ausgeklügeltes Datenmodell. Oder besser gesagt deren zwei. Die BIM-Planung (Building Information Modeling) für den gesamten Neubau wurde von der Schmutz+Partner AG, Basel/Olten, berechnet. Auf dieser Grundlage erstellte die Müller Wüst AG, Kölliken, ein Modell für die Gebäudetechnik-Installation, das alle Leitungen für die Gewerke Sanitär und Heizung und Teile der Befestigungspunkte enthält. «Dank diesem Modell konnten wir sämtliche Rohrabschnitte, Formstücke und Fittings definieren und diese Daten an Nussbaum übergeben», erläutert Geschäftsführer Stefan Wüst.
Bei Nussbaum in Trimbach ging es nun an die Vorfertigung. Alle Rohrsegmente wurden aus 6-Meter-Stangenware millimetergenau produziert, mit Schutzkappen versehen, beschriftet und passend zur jeweiligen Zone im Gebäude konfektioniert. Für die einwandfreie Zuordnung tragen alle Rohrstücke oder Fittings eine Optipress-Individual-Etikette mit genauen Angaben aus dem BIM-Datenmodell. Eine Optimierung sorgt dafür, dass beim Zuschnitt kaum noch Rohrreste entstehen. Denn ein spezieller Algorithmus kombiniert die einzelnen Rohrabschnitte so, dass am Ende immer 6 m benötigt werden. Auf die gesamte Rohrlänge von 2,1 km fiel deshalb extrem wenig Verschnitt an. Die passgenaue Vorfertigung ermöglicht damit nicht nur eine effiziente Montage, sie minimiert auch den Ressourcenverbrauch in der Bauwirtschaft. Gemäss Alexander Müller gehört das Reduzieren von Restmaterial seit langem zur Umweltstrategie von Nussbaum.
«Für uns war dieser Service komfortabel, denn das Zuschneiden fiel weg, und wir hatten weder in der Werkstatt noch auf der Baustelle irgendwelche Überlängen oder Rohrreste», sagt Michael Hager, Geschäftsführer bei der Sanitär Studer AG, Langenthal. Anstelle von Papierplänen nutzte das Installationsteam ein Laptop. «Alle müssen mit demselben Datenstand arbeiten. Das hat sehr gut geklappt. Das fertige Objekt gefällt mir sehr gut», sagt Salomé Jäggi. Sie ist Teamleiterin bei Schmutz+Partner und war für das BIM-Datenmodell verantwortlich.
Vorfertigung vereinfachte auch Heizungsinstallation
Eine durchdachte Vorfertigung vereinfachte auch die Heizungsinstallation. Diese wurde ausserhalb der Zentrale ausschliesslich mit Optipress-Therm von Nussbaum realisiert. So konnten die Wärmeverteilung und das Anschliessen der Deckenstrahlelemente sowie der Heizkörper rasch, effizient und zuverlässig umgesetzt werden. «Wir setzen das System Optipress-Therm seit Jahren ein und waren auch bei diesem Objekt sehr zufrieden damit. Der Masszuschnitt war sehr praktisch für unser Team. Die Vorfertigung kann ich nur empfehlen, sie wird sich in unserer Branche durchsetzen», sagt Markus Vogel, Abteilungsleiter Heizung bei der Kämpfer AG, Othmarsingen.
Das rundum gelungene Projekt erfreut nicht nur die Baubeteiligten. Profitieren können auch unzählige Berufsleute, die mit dem Gebäude in Lostorf gewissermassen ein Unterrichtsobjekt zum Anfassen erhalten. «Nach der Unterrichtseinheit zum digitalen Planen kann man hier mit dem Tablet in den Keller gehen und Modell und Installation vergleichen. Diese Nähe von Theorie und Praxis ist einzigartig. Nussbaum war für dieses Projekt eine grosszügige Partnerin und Sponsorin, was wir sehr schätzen», sagt Christoph Schaer, Direktor von Suissetec.